Weisse Nieren?

Stierhoden oder Weisse Nieren?

Seit der Lektüre von Daniel Spoerris Gastronomischem Tagebuch weiss ich von der Faszination dieser Innereien. Wer solche mag, findet bestimmt auch Gefallen an diesen. Nicht umsonst steht in allen Rezepten immer die Floskel vom ‚Fleischhauer Ihres Vertrauens‘. Normalerweise sind Stierhoden nicht zu bekommen. Und selbst für Freude der Innereienküche sind Hoden schon eine Herausforderung.
Nur habe ich hier in Slowenien endlich Kontakt zu einem vertrauenswürdigen Metzger und kann diese Spezialität bekommen. Bei der Recherche stiess ich auch prompt auf ein Rezept ausgerechnet als slowenische Spezialität.

Also die Hoden tiefkühlen und kurz antauen. Die Skrotalhaut entfernen und in kleinfingerdicke Scheiben schneiden.

Feingehackte Zwiebel in Butter anrösten, mit frischem Oregano, süssem und scharfem Paprika würzen und mit Balsamicoessig löschen. Mit Rindsuppe aufgiessen und einkochen. Hodenscheiben beidseitig kurz in Butter anbraten. Mit der Paprikasosse aufgiessen und schmoren lassen. Zum Schluss verquirlten Rahm darunterrühren und mit frischem Oregano bestreut servieren. Dazu Tarhonya oder andere Teigwaren reichen. Schmeckt wirklich köstlich: Im Detail uninformiert gelassene Tischgenossen nahmen sehr gerne eine zweite Portion!
Meine persönliche Note erlangte ich durch Verwendung von scharfem, geräucherten Paprika aus Spanien und zweierlei Sorten Oregano aus dem Garten, einer davon mit Zitronenaroma. dober tek!

 

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